Samstag, 13. August 2016

 Aufruf zur 9. Internationalen Woche des Grundeinkommens vom 19.09. – 25.09.2016


Grundeinkommen – uns und unserer Umwelt zuliebe

Die weltweite Grundeinkommensbewegung BIEN tagte Anfang Juli unter dem Titel „Soziale und ökologische Veränderungen und das Grundeinkommen“ im südkoreanischen Seoul. Schon Ende Mai hatte sich die Grundeinkommensszene mit der wachstumskritischen Bewegung in Hamburg getroffen und die gemeinsamen Positionen abgesteckt – demokratische Strukturen, soziale Sicherheit, Zeitsouveränität und solidarisches Wirtschaften dienen schließlich nicht nur dem Menschen, sondern auch der Umwelt.

Als Kulturimpuls hat das Grundeinkommen eine soziale Dimension. Das ist bekannt. Doch es hat auch eine umweltpolitische: Es befähigt zu einer verantwortungsvollen Produktions-, Konsum- und Lebensweise. Diese Dimension steht im Mittelpunkt der diesjährigen Woche des Grundeinkommens.
Weitere Infos: www.woche-des-grundeinkommens.eu

BIEN steht für "Basic Income Earth Network" und ist ein globales Netzwerk, das ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) mit Kongressen, Forschung und Lobbyarbeit voranbringen will. Das Netzwerk hielt 1986 seine erste internationale Konferenz in Belgien ab. Zunächst erst europäisch aktiv, breitete es seinen Einfluss bis 1994 auf den gesamten Globus aus. Im Jahr 2015 nahmen 29 Länder auf 4 Kontinenten an der Woche des Grundeinkommens teil: Australien, Belgien, Brasilien, Bulgarien, China, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Irland, Italien, Kanada, Malawi, Mozambik, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Sambia, Schweden, Schweiz, Simbabwe, Spanien, Südafrika, Südkorea, Ungarn, USA.


Freitag, 23.09.2016, 19.00 Uhr
Kulturwerkstatt westend, 
Waller Heerstr. 294, 28219 Bremen

Stärker denken


Wenn die Welt durchgeknallt ist, dann kann nur eines helfen: stärker denken. Spitzzüngige Satire, schärfstes politisches Kabarett

Mit dem Kabarettisten Olaf Michael Ostertag

In seinem 6. Soloprogramm liefert Ostertag spitzzüngige Satire, schärfste Analysen und erhellende Erkenntnisse. Müssen Parkplätze künftig Panzern Platz bieten? Können Nichtschwimmer Leben retten? Brauche ich einen Beziehungsratgeber, wenn mein Smartphone klammert? Wird Intelligenz überschätzt oder unterbezahlt? Und warum heißen Geheimdienste „Intelligence“? - Wenn die Welt durchgeknallt ist, dann kann nur eines helfen: stärker denken. Olaf Michael Ostertag und sein Pianist Dirk Morgenstern gehen auch auf das Grundeinkommen ein. (Trailer https://www.youtube.com/watch?v=GKmB8xyJ0iA.) Eintritt frei.


Sonntag, 25.09.2016, 9.00 Uhr
Unser Lieben Frauen, Ecke Schwachhauser Ring 61 / Bürgermeister-Schoene-Str., 28213 Bremen
      und 
Sonntag, 25.09.2016, 10.30 Uhr
Kirche Unser Lieben Frauen, Unser Lieben Frauen Kirchhof 27, 28195 Bremen

Ich bin so frei ...
Zwei Gottesdienste mit der Initiative Bedingungsloses Grundeinkommen in der Bremischen Evangelischen Kirche.
Gestaltung: Pastor Stephan Kreutz und Mitglieder der InitiativeBGE.BEK. Anschließend jeweils Kirchencafe mit Gesprächsmöglichkeit

Sind Christen wirklich frei von Zumutungen und Angst? Die christliche Botschaft eröffnet Freiheitsräume zum Leben. Zu deren Gestaltung und Inanspruchnahme sind Christen berufen. Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so. Könnte ein Bedingungsloses Grundeinkommen ein intelligentes Instrument sein, das einen gesellschaftlichen Wandel stärkt zugunsten aller Menschen und der Mitwelt? Christen glauben an die Freiheit und Verantwortung ermöglichende bedingungslose Liebe Gottes. Eine bedingungslose Gewähr von Existenz und Teilhabe würde dieser Botschaft antworten. Doch was hindert uns, diese Optionen wahrzunehmen?



Dienstag, 27.09.2016, 19.00 Uhr
Wallsaal, Zentralbibliothek, Am Wall 201, 28195 Bremen

Bedingungsloses Grundeinkommen zwischen Vision und Realpolitik
Vortrag: Werner Rätz, Bonn

In der Schweiz hatten die Bürgerinnen und Bürger am 5. Juni 2016 über die Aufnahme des Bedingungslosen Grundeinkommens in die Verfassung abgestimmt. Fast ein Viertel haben sich dafür ausgesprochen. Erstaunlich viele, wenn man bedenkt, dass es weltweit die erste Abstimmung dieser Art war, in der es nicht nur um eine Meinungsäußerung ging, sondern um einen tatsächlichen politischen Schritt.
Unter den BefürworterInnen gibt es durchaus gegensätzliche Vorstellungen, was ein BGE sein und leisten soll: Ein anderes oder sogar ein „schlankeres“ Sozialsystem? Eine Umverteilung des Reichtums von oben nach unten? Auch verschiedenste BGE-Pilotprojekte in Finnland, den Niederlanden und anderswo zeigen, dass sehr unterschiedliche Wirkungen möglich wären. 
Was bleibt von der visionären Idee übrig, alle Menschen so abzusichern, dass sie keinerlei sozialen Absturz mehr fürchten müssen? Menschenrechtliche, Gender-, ökonomische und ökologische Aspekte variieren stark mit den unterschiedlichen Ausgestaltungen eines BGE.


Freitag, 14.10.2016, 18.00 Uhr
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Bremen e.V.

Außer der Schleifmühle 55-61,
 28203 Bremen

Wenn auch das noch schiefgeht – Situationen, die unsere Existenz bedrohen (Arbeitsplatzverlust – Krankheit – Trennung...)Kooperation ist besser als Konkurrenz: Ist das Bedingungslose Grundeinkommen ein Beitrag zur Lebenssicherheit?



Einführung und Moderation mit offener 

Diskussion durch 



Prof. Dr. Peter Kruckenberg (DGSP)

Dieter Berger (InitiativeBGE.BEK) 

und Jörg Ackermann (Attac Gfa Bremen)


Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (DGSP) und auch im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit 2016 regen wir dazu an, Lebensrisiken im Lichte der sozialpolitischen Idee eines Bedingungslosen Grundeinkommens zu betrachten.
Wenn Krisen, die jede und jeden treffen können oder schon getroffen haben, wenn Ängste um unsere wirtschaftliche Existenz uns so verunsichern, dass wir alles schlucken, dass wir für unsere Ideen nicht mehr kämpfen und uns nicht mehr gegen Zumutungen wehren wollen – brächte dann ein BGE mehr Lebenssicherheit und seelische Gesundheit? Würden manche Risiken vielleicht erst gar nicht entstehen? Welchen Einfluss haben dabei unterschiedliche Ausformungen eines Grundeinkommens? Könnte z.B. ein Grundeinkommen für Kinder schon zu Verbesserungen des gesellschaftlichen Lebens führen? Welche konkreten Vorschläge gibt es?



Mittwoch, 19.10.2016, 18.00 Uhr – Gemeindehaus Unser Lieben Frauen, Ecke Schwachhauser Ring 61 / Bürgermeister-Schoene-Str., 28213 Bremen


Ein Grundeinkommen für alle im Lichte von Erich Fromms Alternative „Haben oder Sein”

Prof. Dr. Otto Lüdemann, Erziehungswissenschaftler und langjähriges aktives Mitglied der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft, des Hamburger Netzwerkes Grundeinkommen sowie Gründungsmitglied des Europäischen Grundeinkommens-Netzwerkes


50 Jahre nach Erscheinen von Erich Fromms Beitrag „Psychologische Aspekte zur Frage eines garantierten Einkommens für alle” im Jahre 1966 erlebt die Idee eines Bedingungslosen Grundeinkommens, nach so manchem Auf und Ab, gerade einen bemerkenswerten positiven Schub: Grund genug, uns die Frage zu stellen, wie aktuell nicht nur die Idee des BGE selbst, sondern auch Erich Fromms Gründe für seine Befürwortung dieser Idee heute noch sind. Dabei ist der „Gesellschaftscharakter“ zu bedenken, in welchem Maße er „haben-orientiert“ ist und auf welch unterschiedliche Weisen er sich zeigt. 
Prof. Dr. Otto Lüdemann wird in die Thematik einführen und den Gedankenaustausch, ganz im Sinne Fromms, teilnehmerorientiert und -aktivierend moderieren.



Dienstag, 25.10.2016, 19.00 Uhr
Friedenskirche, Humboldtstr. 175, 28203 Bremen

Das Sanktionsregime unter Hartz IV und ein emanzipatorisches BGE als alternativer Ausweg
Die Jobcenter-Expertin Inge Hannemann berichtet über Sanktionspraxis unter Hartz IV und deren nachteilige Auswirkungen auf Betroffene und Gesellschaft. Der Grundeinkommens-Spezialist Ronald Blaschke stellt den negativen Aspekten die Vorteile eines Grundeinkommens entgegen.

Inge Hannemann, Hamburg 
(Verein Sanktionsfrei)
Ronald Blaschke, Dresden
 (Netzwerk Grundeinkommen)

Ein Bedingungsloses Grundeinkommen kann als ein überzeugender sozialpolitischer Beitrag zur Lösung dringend notwendiger Gegenwartsprobleme verstanden werden. Es wirkt auf vielfältige Weise und für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen befreiend. Von Hartz IV Betroffene würden durch ein BGE ebenso Entlastung erfahren wie Erwerbstätige. Einerseits senkt die Bedingungslosigkeit eines BGE den Aufwand, Behörden gegenüber Nachweise erbringen zu müssen und erhöht durch anfänglich freie Zuverdienstmöglichkeiten die Motivation zur Erwerbsarbeit. Andererseits wären auch Sorgen von Erwerbstätigen vor einem finanziellen Absturz geringer. Das gesellschaftliche Leben könnte entspannter, der gesellschaftliche Zusammenhalt besser und die ganze Bevölkerung gesünder werden („Gleichheit ist Glück“ von Pickett/Wilkinson).



Die bundesweite Attac-AG "Genug für Alle" produziert einen Film mit dem Titel

 "Wir brauchen ein bedingungsloses Grundeinkommen".

Darin wird erklärt, warum die Idee eines Grundeinkommens gerecht ist und wie sie umgesetzt werden soll. Das Grundeinkommen ist kein Wolkenkuckucksheim, das in der Phantasie an die Stelle von als unzulänglich und repressiv erlebten Sozialsystemen treten könnte, es ist auch nicht der magische deus ex machina, der alle Probleme löst, sondern ein Vorschlag, der Kraft und Richtung gibt beim Eingreifen in die täglichen sozialpolitischen Auseinandersetzungen. Der Film wird ab September auf der Seite von Attac Deutschland und auf unserem Youtube-Kanal zu sehen sein. 
Spenden für die Filmerstellung und Nachrichten über den Projektfortschritt unter: www.betterplace.org/de/projects/45413-wir-brauchen-einbedingungsloses-grundeinkommen-filmclip