Montag, 21. Oktober 2019

12. Internationalen Woche des Grundeinkommens

Mehr Freiheit durch Grundeinkommen

 Das Grundeinkommen ist ein Schritt auf dem Weg zu einem guten Leben für alle. Niemand soll sich aus der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen, weil das Geld fehlt. Alle sollen ohne Angst vor Armut leben können. Das ist ein Menschenrecht. … Natürlich muss das Grundeinkommen von weiteren politischen Maßnahmen begleitet werden, zum Beispiel in den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Bildung. Wir wünschen uns eine Gesellschaft, in der Mensch und Natur geachtet werden. Eine Gesellschaft, in der die Würde des Menschen im Mittelpunkt steht, nicht sein geldwerter Nutzen.“  http://www.woche-des-grundeinkommens.eu/aufruf-zur-12-internationalen-woche-des-grundeinkommens/






Simone Lange: Das Bedingungslose Grundeinkommen - eine visionäre Idee im Fokus der gesellschaftlichen Herausforderungen
    Mittwoch, 13.11.2019, 19.00 Uhr, Willehad-Saal, Domsheide 15, 28195 Bremen (in der alten Post)

     
Bundesweit ist die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange vermutlich durch ihre überraschende Kandidatur für den SPD-Parteivorsitz bekannt geworden, bei der sie mit einem Achtungserfolg überraschend starke Zustimmung erhielt.
    In ihrem Buch „Sozialdemokratie wagen“ stellt Simone Lange dar, wie die Sozialdemokratie mit der Agenda 2010 ihre Werte verraten hat. Nun müsse die SPD „eine echte Reform der Sozialgesetzgebung in Angriff nehmen und den Sozialstaat der Zukunft beschreiben“. Hierbei setzt Simone Lange auf das BGE.
    Im Fokus der Veranstaltung steht die Auseinandersetzung mit der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens und den verschiedenen Funktionen, die es - je nach Ausgestaltung - erfüllen könnte. Zusammen mit Simone Lange wollen wir u.a. darüber nachdenken, welche Auswirkungen ein BGE haben sollte, welche Schritte zu seiner Einführung denkbar wären, wie stark sein Einfluss auf eine sozial und ökologisch nachhaltige sowie emanzipatorische Umgestaltung unserer Gesellschaft sein könnte

Grundeinkommen: ‚unbedingt emanzipatorisch’ und Digitalisierung / Industrie 4.0 am Mittwoch, 20.11.2019, 19.00 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

 Es besteht keine Zwangsläufigkeit zwischen einem Grundeinkommen und den gesellschaftlichen Veränderungen, die durch den technologischen Wandel bedingt sind. Ein Grundeinkommen ist auch ohne diese Veränderungen sinnvoll. Aber es wird sich in diesem Wandel bewähren können. Denn der Wandel und die Digitalisierung erscheinen im Licht eines sinnvoll ausgestalteten Grundeinkommens attraktiver. Mit ihm muss die Arbeit der Menschen nicht gegen die der Maschinen verteidigt werden. Umstellungsängste werden gemildert. Beste Voraussetzung dafür ist allerdings erst ein Grundeinkommen, wie es im emanzipatorischen Diskurs gedacht ist.
    Die attac AG ‚genug für alle’ hat sich mit diesem Zusammenhang ausführlich beschäftigt. Die Veranstalter stellen die im 'Frankfurter Manifest' niedergelegten Arbeitsergebnisse vor und versuchen zu zeigen, welche Auswirkungen ein unbedingt emanzipatorisches Grundeinkommen dabei haben könnte.


 BGE 19 Tour  zum Thema „Digitalisierung? Grundeinkommen!“
    Samstag, 23.11.2019, 11.00 bis 15.00 Uhr, Vereinigte Ev. Gemeinde Bremen-Neustadt, Kornstraße 31 (Zionsgemeinde), 28201 Bremen 




    Im Fokus der Tagesveranstaltung stehen die Rahmenbedingungen eines Grundeinkommens im Zeitalter der Digitalisierung. Es geht um Fragen der Auswirkungen des digitalen Wandels auf verschiedene Lebensbereiche: soziale Sicherheit, Arbeitsverhältnisse, Demokratie, Gesundheit, Landwirtschaft etc. Sowohl Digitalisierung wie Grundeinkommen bilden oft gemeinsame Schnittmengen bei politischen Gruppen. Zur Einführung in die Themen stellen Fachleute aus Parteien, Organisationen und Initiativen in 10- bis 15-minütigen Kurzvorträgen ihre Sichtweise dar. In einem anschließenden World-Café wollen wir dann diese Themenbereiche mit den Referierenden und dem Publikum in Arbeitsgruppen weiter vertiefen und die Ergebnisse in einer abschließenden großen Runde präsentieren. Siehe auch https://digibge.wordpress.com/
     
        Dipl. Agr. Ing. Annette Berndt (agrarpolitische Sprecherin der Piratenpartei Deutschland): Digitalisierte Arbeitswelt in der Landwirtschaft

        Die Digitalisierung wird als Schub für eine Rationalisierungswelle in der Arbeitswelt angesehen. Daher ist es zunehmend notwendig über alternative Einkommensmodelle, z.B. ein Grundeinkommen nachzudenken, wenn immer weniger Menschen ihr Einkommen über Erwerbsarbeit verwirklichen können. Was erwarten eigentlich die Landwirte von der Digitalisierung? Viele
        befürchten, dass der sogenannte Strukturwandel, nämlich dass die Großen immer mehr die Kleinen verdrängen, durch Investitionen in digitale Anwendungen und Effizienzgewinne noch beschleunigt wird. Kann ein Grundeinkommen hier etwas ausrichten?
        Thomas Schäfer: Lohn „der Hände Arbeit“ in der digitalen Transformation
        Wie verschiebt sich das fragile Gleichgewicht aus ökonomischen und sozialen Notwendigkeiten sowie deren finanzieller Grundlagen, das spätestens seit Anfang des 20. Jahrhunderts die Antriebsfeder der Entwicklung unserer westlichen Welt darstellte? Wie schnell wird das relevant und was folgt aus dieser Entwicklung? Hat unsere westliche Demokratie in Zeiten des Populismus noch genug Kraft die notwendigen ordnungspolitischen Maßnahmen zu ergreifen? Wollen wir das überhaupt und welche Ziele könnte man verfolgen? Kann ein bedingungsloses Grundeinkommen ein sinnvoller Teil davon sein?

        Dagmar Paternoga: Digitalisierung im Gesundheitswesen – Wohl oder Wehe für Patient*innen?

        Was bewirkt die Digitalisierung im Gesundheitswesen? Wem nutzt sie, wem schadet sie? Ist es diese Technologie, die die Richtung bestimmt? Oder ist Digitalisierung eine Technik, die sowohl profitgetrieben zum Nutzen von IT-Konzernen wie auch zum Wohle von Patient*innen und Beschäftigten im Gesundheitswesen genutzt werden kann? Und was hat das alles mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zu tun? Im „Frankfurter Manifest“ heißt es: Zu einem bedingungslosen emanzipatorischen Grundeinkommen gehören die Sicherung und der Ausbau von sozialer Infrastruktur und öffentlicher Daseinsvorge wie eine umfassende kostenlose solidarische Gesundheitsversorgung. Was können wir tun, damit das solidarische Gesundheitssystem nicht nur erhalten, sondern auch ausgebaut werden kann? Wie könnten wir die Digitalisierung dabei zum Wohle von Patient*innen und Nutzer*innen von Smartphone, Tablett , Internet usw. gestalten?

        Gernot Reipen: Grundeinkommen und direkte Demokratie
        Die zunehmende Politikverdrossenheit gefährdet unsere Demokratie. Dringend notwendige Reformen werden gar nicht oder nur halbherzig angegangen und enden meistens in nicht nennenswerten Reförmchen. Ist die parlamentarische Demokratie in der jetzigen Form im Zeitalter der Digitalisierung überhaupt noch zeitgemäß? Der Ruf nach direkter Mitbestimmung in politischen Entscheidungsprozessen wird immer lauter. Doch wo Ängste die Menschen leiten, versagt oft der gesunde Menschenverstand und die Vernunft. Die Geschichte der Demokratie lehrt uns: Nur ein Mensch ohne Existenzangst ist frei in seinen Entscheidungen. Daher stellt ein Grundeinkommen eine wesentliche Voraussetzung für eine intakte direkte Demokratie dar.

        Werner Rätz: Eine andere Digitalisierung ist möglich?

        Die Digitalisierung könnte eine nützliche Hilfe sein, um die Bedürfnisse der Menschen (fast) ohne Zeitverzug und von ihnen selbst gesteuert zu erfassen und
        gesellschaftlich planvoll zu befriedigen. Sie könnte genutzt werden, um demokratische Disskussions- und Abstimmungsprozesse zu organisieren und den Einzelnen unmittelbaren Zugriff auf für sie relevante Informationen zu ermöglichen. Digitalisierung  k ö n n t e  das alles sein, wenn, ja wenn sie nicht im Kapitalismus stattfände. Da ist sie ein Instrument zur Sammlung aller nur erreichbaren Daten zwecks noch schnellerer, noch gnadenloserer Steigerung des Profits.
        Es geht also nicht um Verdammung einer Technologie, sondern um ihre demokratische Gestaltung. Diese muss nicht nur gegen die großen Datenkraken durchgesetzt werden, sondern auch gegen die Unwilligkeit politischer Entscheidungsträger und leider auch die Sorglosigkeit mancher Nutzer*innen.
   


 Das diesjährige norddeutsche Regional­treffen des Netzwerks Grundeinkommen findet am Samstag, 30. November 2019, von 11 bis 18 Uhr
im Musa Kulturzentrum, Hagenweg 2A, 37081 Göttingen statt.
 Es dient dem persönlichen Kennenlernen sowie dem Informations- und Erfahrungsaustausch und der inhaltlichen Arbeit. In diesem Jahr ist es uns gelungen, den bekannten Sozialwissenschaftler Prof. Michael Opielka (ISÖ – Institut für Sozialökologie, Siegburg/Ernst-Abbe-Hochschule Jena), Mitbegründer des Netzwerks Grundeinkommen und Projektleiter der wissenschaftlichen Begleitung des Zukunftslabors in Schleswig-Holstein, zu einem Vortrag mit dem Titel „Grundeinkommen im Rahmen des schleswig-holsteinischen Zukunftslabors“ zu gewinnen.
Einzelheiten siehe pdf-Anlage; wegen Fahrgelegenheit bitte unter InitiativeBEG.BEK per Mail anfragen.