Sonntag, 20. August 2017




Aufruf zur 10. Internationalen Woche des Grundeinkommens

Aufruf zur Beteiligung an der 10. Internationalen Woche des Grundeinkommens vom 18. bis zum 24. September 2017
Es reicht! Für alle – hier und überall!

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Das bedingungslose Grundeinkommen ist finanzierbar. Denn: Es ist genug für alle da. Der Reichtum muss nur anders verteilt werden.

Jeder Mensch braucht heute ein Einkommen – um leben zu können und um arbeiten zu können. Ein echtes Bedingungsloses Grundeinkommen ist keine neoliberale Sparmaßnahme für die wenigen, die sich den Reichtum der Natur sowie die bezahlte und unbezahlte Arbeit früherer und gegenwärtiger Generationen aneignen. Das Grundeinkommen stärkt und untermauert den Sozialstaat.

Kürzungspolitik und Standortwettbewerb sind kein Naturgesetz. Deshalb: Reichtum rückverteilen – hier und überall!

Veranstaltungen in Bremen im Rahmen der 10. Internationalen Woche des Grundeinkommens 

Donnerstag, 07.09.2017, 19.00 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Globale soziale Rechte für ein gutes Leben für Alle – Kämpfe für Bewegungsfreiheit, Grundeinkommen und Degrowth & Buchvorstellung "Degrowth in Bewegung(en) - 32 Wege zur sozial-ökologischen Transformation". Welche Perspektiven ergeben sich, wenn die Grundeinkommens- sowie die Flucht- und migrationspolitische Bewegung im Rahmen der Degrowth-Strategien zusammen gedacht werden?

Referenten: Olaf Bernau, Afrique-Europe-Interact (aei); Ronald Blaschke, Netzwerk Grundeinkommen: Nina Treu, Konzeptwerk Neue Ökonomie. Anschließend Imbiss, Getränke, Gesprächsmöglichkeit

Wie kann eine Welt jenseits von Wachstum, Konkurrenz und Profitstreben aussehen? Dieser Frage ist das zweijährige multimediale Projekt „Degrowth in Bewegung(en)“ nachgegangen. Es bietet den Rahmen für die strategische Vernetzung und verstärkte Zusammenarbeit verschiedenster sozialer Initiativen und Bewegungen - von der Gemeinwohl-Ökonomie bis zum Refugee-Movement, vom bedingungslosen Grundeinkommen über die Anti-Kohle-Bewegung bis zu den Gewerkschaften. Das in diesem Rahmen entstandene Buch "Degrowth in Bewegung(en) - 32 Wege zur sozial-ökologischen Transformation" (oekom Verlag) stellt 32 verschiedene Bewegungen und Initiativen vor, die alle soziale, ökologische und demokratische Alternativen entwickeln und leben.



Sonntag, 17.09.2017, 9.30 Uhr, Kirche im Park, Züricher Straße 40, 28325 Bremen

Leben aus der Fülle. Von der Hochzeit zu Kana zum Grundeinkommen. Gottesdienst mit der Initiative Bedingungsloses Grundeinkommen in der Bremischen Evangelischen Kirche
Gestaltung: Pastor Michael Behrmann und Mitglieder der InitiativeBGE.BEK. Anschließend Kirchencafé mit Gesprächsmöglichkeit

Das Thema: „Es reicht! Für alle – hier und überall!“ fügt sich ein in die Überzeugung, dass die Fülle geschenkt ist. Ja, der Gott der christlichen Tradition selbst kann als „Fülle“ bezeichnet werden. Texte der Bibel im Ersten und im Zweiten Testament zeugen davon. Auch Jesus lebte aus dieser Vorstellung der göttlichen Fülle. Seine Zeitgenossen erlebten das als wunderbare Aufwertung ihres Lebens. Sie drückten ihre Erfahrungen und die grundlegende Erkenntnis von dem, was Fülle bedeutet, direkt oder bildhaft in ihren Geschichten aus.
Ein Bedingungsloses Grundeinkommen ist daher für Christen mit den Wesenszügen ihres Glaubens gut zu vereinbaren. Es kann als konkrete Auswirkung der Bedingungslosigkeit der Zuwendung des Gottes Jesu verstanden werden. Warum also nicht aus dem Vollen schöpfen?






Montag, 18.09.2017, 19.00 Uhr, Wallsaal, Zentralbibliothek, Am Wall 201, 28195 Bremen

Grundeinkommen als Antwort auf Rechtspopulismus. Tendenzen zu rechten und nationalen Gesinnungen können als Reaktion auf die in den vergangenen Jahrzehnten durch neoliberale Interessen betriebene Spaltung der Gesellschaften verstanden werden. Das zeigt sich z. B. auch im Brexit-Referendum. Welche Auswirkungen hätte ein Bedingungsloses Grundeinkommen auf diese Entwicklung?
Vortrag: Werner Rätz, Bonn

Nach den Kriterien für ein emanzipatorisch ausgestaltetes Bedingungsloses Grundeinkommen bekommen alle Menschen ein Grundeinkommen gleicher Höhe. Solch eine egalitäre Idee widerspricht rechter Weltanschauung und kann von Rechtspopulisten nur abgelehnt werden.
Ein emanzipatorisch ausgestaltetes Grundeinkommen wirkt der sozialneidischen Spaltung der Gesellschaft entgegen, sofern es als wirtschaftsbürgerliches Grundrecht und nicht als armutspolitische Maßnahme verstanden wird. Niemand bekäme etwas, was nicht jede und jeder Andere auch bekäme. Es nähme jedem Individuum die Angst, in ein materielles Loch fallen zu können. Das Lebensnotwendige wäre gesichert.  Mit Möglichkeiten, hinzu zu verdienen, befände sich niemand mehr in einer Armutsfalle ohne Ausweg. So gäbe es keinen Grund, aus purer Existenzangst autoritäre und rechte Perspektiven zu wählen.



Dienstag, 07.11.2017, 19.00 Uhr, Wallsaal, Zentralbibliothek, Am Wall 201, 28195 Bremen

„Industrie 4.0“ und bedingungsloses Grundeinkommen
Vortrag: Dr. Ingmar Kumpmann, Wirtschaftswissenschaftler, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Netzwerks Grundeinkommen, Berlin

Die Studie von Frey/Osborne (2013) hatte zum Ergebnis, dass 47 % der Arbeitsplätze durch digitale Systeme ersetzt werden können. Seither wird verstärkt darüber diskutiert, inwieweit „Industrie 4.0“ zum massiven Abbau von Arbeitsplätzen führen könnte. Um angesichts dieser Perspektive Einkommen zu sichern, kommt das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) wieder intensiver ins Gespräch. In dem Vortrag soll es darum gehen, ob das BGE eine Antwort auf die sozialen Herausforderungen des digitalen Zeitalters geben kann.

Freitag, 17.11.2017, 19.00 Uhr, Friedenskirche, Humboldtstr. 175, 28203 Bremen

Das Grundeinkommen - Wege und Konzepte der Umsetzung in Schleswig-Holstein und darüber hinaus. Grundeinkommen und Realpolitik: Bericht über Stand der Bemühungen und Verlauf der Diskussion in Schleswig-Holstein. Was wäre daraus zu lernen für weitere Perspektiven?
Referenten: Arfst Wagner, Landesvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen in Schleswig-Holstein; Ronald Blaschke, Netzwerk Grundeinkommen, Mitherausgeber mehrerer Bücher und Autor zahlreicher Beiträge zum Grundeinkommen

Die "Jamaika"-Koalition in Schleswig-Holstein, bestehend aus CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP, ist in ihrem Koalitionsvertrag zu der Erkenntnis gekommen, dass unser Sozialsystem im Hinblick auf reale Arbeitslosigkeit, Altersarmut, Digitalisierung, mehr und mehr unterbrochene Berufsbiografien und notwendigem Bürokratieabbau auf eine neue Basis gestellt werden muss. Eine Arbeitsgruppe ist gegründet, die sich mit Modellen wie dem Grundeinkommen und dem Bürgergeld beschäftigen soll. Als Ergebnis könnte ein Modellversuch in Schleswig-Holstein stehen.
Die Referenten diskutieren auch die Frage, ob dies beispielhaft sein kann für Ansätze in anderen Bundesländern und im Bundesrat sowie über eine mögliche Ausgestaltung von Modellversuchen und deren Aussagekraft. Welche Chancen hätte ein „Zukunftslabor“ zum Thema Soziale Sicherung? Und wie könnte es gestaltet werden?