Freitag, 20.09.2013
um 20.00 Uhr,
Villa Ichon Bremen, Goetheplatz
4 28203 Bremen
Dr. Karl
Reitter, Sozialphilosoph, Universität Wien, Redaktion der Zeitschrift
grundrisse
Dass sich die Lebenssituation der überwiegenden Mehrheit
seit Jahren verschlechtert ist offensichtlich. Löhne stagnieren oder werden
gesenkt, die sich rasant ausbreitenden so genannten prekären
Arbeitsverhältnisse bedeuten nicht nur sehr unregelmäßiges Einkommen, sondern
auch den Verlust von sozialer Sicherheit. Während für die einen die Arbeitszeit
steigt und steigt, sind andere permanent von Erwerbsarbeitslosigkeit betroffen.
Steigende Mieten, erhöhte Kosten für medizinische Versorgung und
Einschränkungen im Zugang zu Bildung erschweren zunehmend das alltägliche
Leben. Der Druck auf das Individuum steigt und steigt; politische Proteste
werden teilweise mit brutaler Repression beantwortet, die Überwachung der
BürgerInnen wird systematisch und flächendeckend ausgebaut. Zahlreiche Verbote
und Verordnungen schränken individuelle und kollektive Handlungsmöglichkeit
ein.
Was also dagegen tun? Die Strategien und Orientierungen, die
noch in den 60er und 70er Jahren oftmals Erfolg versprachen, greifen offenbar
nicht mehr, die Gesellschaft ist eine andere geworden und so manche
herkömmliche linke Forderungen sieht angesichts der gegenwärtigen
Lebenswirklichkeit alt aus.
In diesem Vortag versucht der Referent einige
Gründe und Ursachen für den uns allen betreffenden Wandel aufzuzeigen und eine
Perspektive zu entwickeln, die den linken Widerstand tatsächlich auf die Höhe
der Zeit heben könnte: eben die Forderung nach dem bedingungslosen,
garantierten Grundeinkommen.